Fruitvale Station

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Drama

Interview Ryan Coogler, Octavia Spencer

Interview: Ward Verrijcken

Ryan Coogler: «Ich wollte Fragen stellen»

Cannes «Fruitvale Station» erzählt eine wahre Geschichte: Silvester 2008 wurde der schwarze Oscar Grant von einem weissen Polizisten erschossen. Im kinowetter-Interview verraten Academy Award Gewinnerin Octavia Spencer und Regieneuling Ryan Coogler, was ihnen bei diesem Film besonders wichtig ist.

Inspirierte Sie Ihre Wut? Coogler: Mehr als nur Wut. Ich wollte Fragen stellen. Wie konnte das hier passieren und warum geschehen solche Dinge immer wieder? Das war meine Inspiration.

Hilft dieser Film gegen Polizeikriminalität? Spencer: Der Film zeigt die Wahrheit, aber das heisst nicht, dass alle Polizisten so sind. 99% der Polizisten gehen ihrem Beruf nach bestem Wissen und Gewissen ohne Vorurteile nach. Doch durch das übrige 1% ist der Grund, warum wir diesen Film machen.

Ryan Coogler, wie sehen Sie das? Coogler: Nicht nur Polizeigewalt stellt ein Problem dar, sondern auch Kriege zwischen Gangs. Oscars Leben wurden von diesen Umständen geprägt. Die ursprüngliche Schlägerei im Zug und das Eingreifen der Polizei wurzeln genau in solchen Konflikten. Das entspricht der Realität, in der wir hier und auch in anderen Ländern leben. Einer meiner Lieblingsfilme ist die französische Produktion «La Haine», die ein ähnliches Thema an einem anderen Ort behandelt. Wo Menschen sich gegeneinander abgrenzen, beginnt eine Enthumanisierung. Ob nun die Polizei den Kriminellen, eine Gang der anderen oder eine Religion einer anderen gegenübersteht, wo diese Mentalität herrscht, wird der Gegenüber nicht mehr als Mensch betrachtet und behandelt. Da liegt das Problem.

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