Der Schweizer Jugendbuchklassiker „Die Schwarzen Brüder“ wurde von Xavier Koller mit der einen oder anderen Abweichung als spannender Familienfilm auf die Leinwand gebracht. Die aufwändige Inszenierung zeigt authentisch, wie manche Tessiner Bergbauern im 19. Jahrhundert aus finanzieller Not zur Verdingung ihrer Kinder gezwungen wurden. Aus der Perspektive des 14-jährigen Giorgio erleben wir zunächst Enttäuschung und Wut über die Ungerechtigkeit seines Schicksals, danach aber auch echte Freundschaft, erste Verliebtheit und natürlich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Diese verdienen sich die jungen Protagonisten dank Mut und Einfallsreichtum selbst. Natürlich dürfen dabei auch kindgerechte Prügeleien, eine Blutsbrüderschaft und der Kampf gegen den Bösewicht, gespielt von Moritz Bleubtreu, nicht fehlen. Dessen Darstellung, wie auch die der bösartigen Ehefrau (Catrin Striebeck) oder des verwöhnten Bengels (Andreas Warmbrunn), wirkt allerdings etwas überzeichnet, Zwischentöne haben wenig Platz. Der Fokus liegt auf Solidarität und Freundschaft zwischen den „schwarzen Brüdern“ und ihrem Kampf gegen Ungerechtigkeit, unterstrichen von mitreissender Musik (Balz Bachmann). Mit seiner packenden Geschichte unterhält „Die schwarzen Brüder“ Kinder wie auch Erwachsene, daher prognostiziert kinowetter einen gelungenen Kinotag für die ganze Familie. hs