Im August in Osage County

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Drama

Interview Juliette Lewis, Jane Nicholson

Interview: Raya AbiRached

Julia Nicholson: «Ehrlich gesagt ist mir der Oscar egal»

NEW YORK CITY Im Drama «August: Osage County» treffen sich die Schwestern Karen und Ivy anlässlich der Beerdigung ihres Vaters wieder. Aber der Haussegen hängt schief, denn ihre Mutter ist zu einem unerträglichen, tablettenabhängigen, zynischen Biest geworden. Kinowetter traf Juliette Lewis und Julia Nicholson, die die beiden Geschwister spielen.

In dem Film geht es um die Dynamik in einer Familie und wie jeder eine andere Wahrnehmung von dem hat, was im Haushalt vorgeht.

Julia: Es ist interessant, wie man in eine Familie geboren wird: Als ältestes, mittleres oder jüngstes Kind. Das hat einen Einfluss auf das ganze Leben. Ich sehe das bei meinen eigenen zwei Kindern. Das Erste erzieht man ganz anders als das Zweite, und das prägt einen.

Juliette: Wir haben bei den Proben viel darüber geredet: Wann ist Barbara ausgezogen und wann Karen, Ivy ist ja geblieben. Meiner Meinung nach wurde Karen vernachlässigt. Beim dritten Kind haben sie wohl gedacht: Huch, wer ist das?! Die Überlegungen, wie sie aufgezogen wurden und dass sie auf bestimmte Dinge verschieden reagieren, haben uns definitiv geholfen, unsere Rollen besser zu verstehen.

Ist es in dem Fall so, dass die Hintergrundgeschichte viel grösser ist als die Rolle selbst und konnten Sie die mit in Ihre Rolle einfliessen lassen?

Julia: Die Hintergrundgeschichte hilft einem auf jeden Fall für die Rolle. Man hat zwar seine Vorstellung, aber dank des Autors und des Regisseurs betrachtet man den Charakter von einer ganz anderen Seite. Sie haben uns ein Buch geschickt von «August: Osage County» mit Bildern von jetzt und damals vor 50 Jahren. Mit Hilfe der Abbildungen konnten sie die Stimmung in dem Ort und zwischen den Geschwistern kreieren.

Juliette: Ich mag es, dass der Regisseur dir eine Basis gibt mit visuellen Reizen des kleinen Ortes in Oklahoma, wo wir aufgewachsen sind. Die Umgebung ist zwar eine schöne Landschaft mit unendlicher Weite, aber man fühlt sich dennoch allein. All diese Tipps saugt man auf und versucht, die Rolle so gut wie möglich nachzuempfinden und zu spielen. Das detaillierte Drehbuch von Tracy Letts war uns eine grosse Hilfe.

Wie sehr wünschen Sie einen Oscar für den Film?

Julia: Ehrlich gesagt ist mir der Oscar egal.

Juliette: Hör mal Schätzchen, ich bin schon so lange in dem Business und gehöre nicht zu diesen Frauen. Wir sind einfach nur glücklich, dass wir in dem grossartigen Film mitspielen durften. Julia: Dass wir den Film machen durften und Leute ihn sehen können, ist für mich bereits eine Auszeichnung.

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