Domina - Staffel 1 (Streaming)

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Historical drama

Von: Ana von Halle

Alte Geschichte, neue Perspektive

„Ich kam, sah und siegte“, das sagte Julius Caesar einst über sich selbst. Dass unsere Weltgeschichte oftmals aus männlicher Sicht erzählt wird, ist kein grosses Geheimnis. Mit dem römischen Diktator hat DOMINA allerdings nur indirekt zu tun. Denn Skys achtteilige Show beginnt erst nach seiner Ermordung, zu Zeiten des ersten römischen Kaisers Gaius Caesar Augustus. Im Mittelpunkt des Historiendramas steht jedoch seine dritte Ehefrau: Livia Drusilla. Sie war aber weitaus mehr als das.

Während den Episoden von DOMINA entwickelt sie sich nämlich vom unschuldigen Mädchen zur mächtigsten Herrscherin Roms. Beherrschen tut auch Kasia Smutniak diese Hauptrolle. Neben internationalen Stars wie Liam Cunningham (GAME OF THRONES), stiehlt sie als erwachsene Livia die Show. Die polnische Schauspielerin ergänzt die Leichtigkeit von Nadia Parkes, welche der jüngeren Version von Livia Drusilla viel Charm und Entschlossenheit verleiht, mit der nötigen Stärke und Erhabenheit der geschichtlichen Figur. Diese beschreibt Smutniak gar als eine Vorreiterin im Kampf um Frauenrechte. Perfekt war Livia Drusilla trotzdem nicht. Sie war komplex, manipulierend, und nutzte ihre Machtposition aus, um in der brutalen männerdominierten Gesellschaft des alten Roms zu überleben.

Als Frau im alten Rom

Machtspiele, Missbrauch, Mord. Das Leben im alten Rom war bekanntlich kein Kinderspiel für das weibliche Geschlecht. Oder eben doch... Bereits mit fünfzehn Jahren war Livia zweifache Mutter, nachdem sie aus politischen Gründen Zwangsverheiratet wurde. Augustus konnte sie nach einer Totgeburt keinen Sohn, und somit keine Nachfolge sichern - ein Skandal in der damaligen Zeit. Als skandalös zeigt sich in der Serie zudem Isabella Rossellini in der Rolle einer unbarmherzigen Puffmutter. Harte Szenen sind also Programm, Gladiatoren und epische Schlachten braucht es dafür nicht.

Mehr Drama als Historie?

Wie wahrheitsgetreu DOMINA wirklich ist, können nur Historiker bestätigen. Sky scheint aber Wert auf historischen Fakten gelegt zu haben. So wurde die Show zum Beispiel in Rom selbst gedreht. Nebenbei brachte Oscargewinnerin Gabriella Pescucci die aufwändigen Kostüme zum Leben, welche zumindest bei Geschichtslaien für die richtige Stimmung sorgen sollten. Solche Zuschauer werden sich wohl eher über die Zeitsprünge in der Serie beklagen. Zwischen der zweiten und der dritten Episode liegen beispielsweise 12 Jahre und mindestens genauso viele Charaktere und Schauspieler. Dadurch wirken die Episoden immerhin umso spannender.

Fazit

DOMINA schafft es auf diese Weise sogar Geschichtsbanausen von einem fesselnden Machtspiel zu überzeugen und schreibt gleich selbst Geschichte, indem es eine starke, zwiespältige Frau in den Fokus eines römischen Historiendramas rückt. Livia Drusilla kam, sah und siegte.

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