Love, Victor - Staffel 1 (Streaming)

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Romantic Comedy
VOM KINOERFOLG ZUM STREAMING-HIT

Als LOVE, SIMON vor drei Jahren in die Kinos kam, geschah etwas sehr Seltenes - das Kino wurde revolutioniert. Noch nie zuvor wurde ein Film für ein Mainstream Publikum produziert, der sich im Kern mit der Homosexualität seines Protagonisten beschäftigt. So ganz belohnt wurde dieser mutige, wenn auch längst überfällige Schritt jedoch nicht.

Das Regiewerk von Greg Berlanti war nur ein mittelmässiger Erfolg und spielte weltweit rund 66 Millionen Dollar ein. Da das Budget mit 17 Millionen Dollar relativ niedrig ausfiel, wurde genug Gewinn abgeworfen, um die Umsetzung einer Spin-off-Fortsetzung zu rechtfertigen. In den USA feierte diese bereits 2020 Premiere und zwar auf dem nur dort verfügbaren Streaming-Dienst Hulu. Und siehe da; LOVE, VICTOR schoss von null auf Platz 1 und verteidigte die Spitzenposition eine ganze Woche lang. Doch warum dieses plötzliche Interesse?

Eine Serie über Selbstfindung und Akzeptanz

Ein mögliches Argument, weswegen LOVE, SIMON damals keine vollen Kinosäle hatte, könnte der Hauptkonflikt sein, der nur einen Bruchteil aller Jugendlichen betrifft. Die meisten Menschen haben das Glück, sich nie mit einem klassischen Coming Out auseinandersetzen zu müssen. Interesse am Film brachten vor allem Teenager auf, die in die Pubertät kamen, ihre Sexualität entdeckten und nach Inspiration suchten, um klaren Tisch zu machen. Bei LOVE, VICTOR haben wir jedoch einen ganz anderen Fall, da sich in einer Serie auch die Nebenfiguren entwickeln müssen. Ja, mit dem titelgebenden Charakter steht natürlich auch dieses Mal wieder eine Person im Fokus, die "Ich bin schwul" aussprechen muss. Doch Victor ist nicht der einzige, der zu sich selbst finden muss. Auch seine neuen Freunde Felix, Mia oder Lake müssen den Weg der Selbstfindung einschlagen und dabei vor allem eins erlernen: Selbstakzeptanz.

Scham und sich deswegen für andere zu verstellen

Jede Figur aus LOVE, VICTOR ist absolut einzigartig gezeichnet und doch so gleich. Die erste Staffel zeigt ganz eindeutig, dass im Grunde jeder mit vergleichbaren Konflikten zu kämpfen hat. Menschen geben sich gerne für etwas aus, das sie nicht sind - und das nur, um bei anderen in irgendeiner Form gut da zu stehen oder das Risiko von Mobbing zu minimieren. Victor tut zum Beispiel so, als würde er Mädchen mögen, obwohl er sich eigentlich viel mehr von Jungs angezogen fühlt. Und dann wäre da auch noch seine neue Freundin Lake, die ihren neuen Freund nur heimlich trifft, weil er unbeliebt ist und sie deshalb Angst um ihren guten Ruf hat. Sich zu verstellen, weil man fast schon zu besessen von den Gedanken und Meinungen anderer ist, repräsentiert eine negative Eigenschaft des Menschen, welche in LOVE, VICTOR beeindruckend und sehr sensibel thematisiert wird.

Fazit

Mit LOVE, VICTOR wurde uns ein liebenswert umgesetztes Coming of Age Drama geschenkt, das sehr viel mehr als einfach nur die nächste Coming Out Geschichte darstellt. Dank vielfältiger Themen wie Selbstfindung, Akzeptanz, Liebe, Erwachsenwerden oder Mobbing wird die Serie garantiert auch hierzulande noch mehr Publikum finden als der Kinofilm damals. Denn selbst dann, wenn man sich nicht mit ähnlichen Problemen wie die der Hauptfigur konfrontiert wird, so gibt es dennoch eine Menge anderer Charaktere, mit denen man sich wunderbar identifizieren kann. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die kommende zweite Staffel, die sich bereits in Produktion befindet, eine Menge Abonnenten begeistert und uns das Franchise noch lange erhalten bleiben wird. Den Machern gelang hier nämlich ein Werk, das berührt, zum Lachen animiert und viele Botschaften bereithält. [Carmine Carpenito]

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