Made in Italy

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Romantic

Von: Carmine Carpenito

Hoffnung über Schmerz

2009 verlor Liam Neeson seine Frau und Schauspielerin Natasha Richardson an einen tragischen Skiunfall - und ihr gemeinsamer Sohn Micheál Richardson seine Mutter. Jetzt, 12 Jahre später, haben Vater und Sohn einen gemeinsamen Film gedreht, der vermutlich das bislang persönlichste Werk ihrer ganzen Karriere darstellt - MADE IN ITALY.

Obwohl Micheál ursprünglich einen anderen Berufsweg als den seiner Eltern gehen wollte, entschied er sich letzten Endes dann doch für die Schauspielerei. Auch wenn er vor der Kamera noch nicht ganz so viel Erfahrung sammeln konnte und bislang eher in Cameos oder Nebenrollen zu sehen war, brilliert der 1995 geborene Mime in seiner Rolle als Jack, der dringend Geld benötigt und deswegen das Familiendomizil in der Toskana verkaufen will - doch dies geht nur in Zusammenarbeit mit seinem Vater Robert. Dumm nur, dass sich die beiden seit dem Tod der Familienmutter entfremdet haben.

Kein Drama

Im Zentrum der Geschichte steht zwar das schwierige Verhältnis zwischen Vater und Sohn, ebenso ihr Schicksal, doch ein schweres Drama ist das Regieprojekt von James D'Arcy bei weitem nicht, ganz im Gegenteil. Der italienische Charme zaubert dem Zuschauer stets ein Lächeln ins Gesicht. Ausserdem geht es um neue Anfänge und Hoffnung. Der Streifen zeigt auf wunderbare Weise, dass das Leben immer einen Grund bietet, um es zu geniessen und nach vorne zu blicken. Verluste gehören zum Leben mit dazu, doch das gilt auch für das Wiederentdecken der Freude und Lebenslust.

Wenn Trauer spaltet

MADE IN ITALY demonstriert sehr gut, wie wichtig es ist, über Verluste zu sprechen. Die Charaktere im Film tun das nicht, weswegen sich zwischen ihnen eine immer grössere Distanz entwickelt - bis die beiden fast schon das Interesse daran verloren haben, sich gegenseitig im Leben zu haben. Dabei sollte man während derart schweren Zeiten stets zusammenhalten, gemeinsam trauern und unsere Liebsten so in Erinnerung behalten, wie wir sie gesehen haben. Laut Micheál selbst kann dies geschehen, indem man beispielsweise ein Rezept nachkocht, die Lieblingsmusik der jeweiligen Person abspielt oder sich ganz einfach mit deren Freunde trifft und sich dabei an schöne Zeiten erinnert.

Fazit

Der Genremix, der vom Vater-Sohn-Konflikt her stark an DAS HAUS AM MEER mit Kevin Kline und Hayden Christensen erinnert, trifft mitten ins Herz und das nicht nur, weil hier Realität und Fiktion miteinander kollidieren. MADE IN ITALY ist eine Feel-Good-Perle, die das Leben zelebriert und ganz viel Hoffnung verbreitet. Und was den sympathischen Micheál Richardson betrifft; ihn erwartet mit Sicherheit eine grossartige Karriere und wer weiss... vielleicht wird ja auch aus ihm irgendwann mal ein Actionstar, genauso wie aus seinem hervorragend agierenden Vater Liam Neeson einer wurde!

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