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Thriller

Interview: Philipp Portmann

Sarah Paulson: «Ich habe noch nie jemanden so geliebt»

Sind sie zufrieden mit dem Endprodukt des Films und wenn ja, weshalb? Sarah Paulsen: Ich habe den Film noch nicht gesehen. Sich selbst in einem Film zu sehen, ist für viele schwer mich inklusive. Vielleicht haben Sie auch schon sich selbst auf dem Anrufbeantworter gehört oder sich in einem Interview gesehen und gedacht: «Oh wow, das ist etwas.» Es ist eine konfrontierende Erfahrung. Ich habe ihn deshalb noch nicht gesehen. Doch ihn zu drehen, war eine absoluter Genuss. Ich hatte eine unglaubliche Zeit. Aneesh Chaganty ist ein wundervoller und brillanter Regisseur. Das neue Jungtalent unserer Stadt sehen Sie auf dem Bildschirm. Kiera Allen ist angekommen Leute. Das ist der springende Punkt.
Kiera Allen: Oh mein Gott.

Wie sieht es für Sie aus? Kiera Allen: Oh mein Gott. Ich würde sagen ja, das grösste Ja, das es gibt. Ich bin so glücklich über den Film. Ich bin so stolz, dass ich ein Teil davon sein durfte und ein Teil des Teams von Aneesh, Sev und Natalie. Sarah ist die unglaublichste, wundervollste und grosszügigste Szenenpartnerin. Wir drehten diesen Film vor gut zwei Jahren. Jetzt dazu zurückzukehren ist unglaublich. Ich bin seit damals soviel erwachsener geworden und in vieler Hinsicht auch durch den Film selbst. Ich kann sehen, dass ich nun ein Level an Selbstvertrauen, Glaube und Verletzlichkeit besitze, welches ich zuvor nicht hatte. Nun zurückzukommen mit dieser persönlichen Entwicklung und diesen Film zu erleben, auf den ich so stolz bin, ist mit Abstand das Grösste, was ich in meinem Leben bisher erfahren durfte.

Liebe kann manchmal zur Obsession werden und manchmal bemerkt man es gar nicht. Würden Sie dem zustimmen? Sarah Paulsen: Sicherlich gibt es das. Ich selbst habe noch nie so sehr geliebt, dass ich jemandem Schaden zugefügt habe. Doch ich glaube schon, dass mein Charakter Diane so in ihre Tochter verliebt ist und sie so sehr beschützen möchte, dass sie in gewisser Weise blind ist. Sie sieht nicht in welchen Arten sie ihrer Tochter Schmerzen bereitet und welche Konsequenzen dies hat. Sie hat sich selbst überzeugt, dass es für Chloe das Beste ist. Sie hat keine reale Wahrnehmung mehr bezüglich des Traumas, welches sie ihrer Tochter zufügt. Wenn sie sich selbst damit auseinandersetzen würde, würde sie feststellen, dass sie ihre Tochter gehen lassen müsste. Dazu ist sie nicht bereit.

Was bedeutet Ihnen Ihr erster Spielfilm, Kiera? Kiera Allen: Ja, oh wow, das ist eine grosse Frage. In vielen Wegen ist es eine Erfüllung eines Kindheitstraum. Als Kind hatte ich die naive Einstellung, dass man einfach so schauspielern kann und Geld verdienen. Also wollte ich das machen. Ich wollte zu den Drehorten laufen und einfach drehen.
Sarah Paulsen: (lacht)
Kiera Allen: (schmunzelt) Ich hatte den Glauben, wenn ich es einfach nur wollte, dann könnte ich das einfach so machen. Ich wurde jedoch älter und wurde realistischer. Ich merkte, wie schwer es ist in dieses Business einzusteigen. Diesen Moment aus meiner Kindheit nun zu erleben, ist, als hätte mein siebenjähriges Ich eine Traumwelt erschaffen. Und das während es in der Realität tatsächlich geschieht. Das ist ein kleiner Teil, was diese Rolle und der Film mir bedeuten.

Ein Rollstuhl ist sehr oft mit Überwindungen und Herausforderungen verbunden. Dies vermittelt der Film in einer gewissen Weise ebenfalls, oder nicht? Kiera Allen: Absolut, da stimme ich zu. Was mir persönlich am besten gefällt ist, dass nicht die Behinderung selbst das Hindernis ist. Die Hürde ist alles, was ihr in den Weg gestellt wird. Die Unzugänglichkeit und der Missbrauch sind die Hindernisse. Alles, was Chloe überwinden muss, kommt nicht von ihrem eigenen Körper oder weil etwas mit ihr nicht stimmt. Sondern es sind die Dinge, die ihr in den Weg gelegt werden. Das sprach mich wirklich an. Es ist eine unglaublich machtvolle Botschaft, die ausgesandt wird.

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