Christopher Nolans elftes Werk bewegt sich in der Welt der internationalen Spionage. Auf den ersten Blick hat der Film alles, was ein James Bond Abenteuer ausmacht: Ein Geheimagent und sein Kumpel jagen einen Bösewichten, der mit einer schönen Frau auf einer Luxusyacht lebt und die Welt bedroht.

Aber TENET ist nicht Bond, TENET ist komplexer, düsterer und voller überraschender Wendungen. Alleine die Idee, dass die Zeit plötzlich vor und zurück läuft, ist frisch und unverbraucht. Natürlich gibt es unzählige Filme mit Zeitreisen, doch das ist nicht das, was Nolan wollte. Er setzt die Zeitverschiebungen dezidiert an entscheidenden Stellen ein, was die Protagonisten fast in den Wahnsinn treibt. Denn nichts scheint wirklich fassbar.

Action rückwärts

Und Nolan, der nebst seinen selber geschriebenen, komplexen Storys auch immer auf starke visuelle Effekte setzt, eröffneten sich mit den vor- und zurücklaufenden Bildern ganz neue Welten. Haben wir doch schon als Kinder in der Schule immer wieder gestaunt und gelacht, wenn wir den Lehrer davon überzeugen konnten, uns den soeben gesehenen Dokumentarfilm im 16mm Projektor nochmals rückwärts anzusehen.

Doch so einfach machte es Nolan sich und seinen Schauspielern nicht. Die mussten tatsächlich die entsprechenden Szenen nicht nur rückwärts spielen, sondern auch rückwärts sprechen und zwar in den jeweiligen Dialekten. In Kenneth Branaghs Fall mit Russischem Akzent. Das sei eine riesige Herausforderung gewesen, mit der er so noch nie konfrontiert gewesen sei, sagte uns Robert Pattinson im Interview und Branagh, der selber Regisseur ist, erzählt, er habe jeden Tag am Set gestaunt und gelernt.

Unsere Prognose lautet:

TENET wird maximale Action liefern. Und zwar so, wie man sie noch nie gesehen hat. Unvorhersehbar, spannend und visuell verblüffend, ein weiteres Nolan Meisterwerk, bei dem man besser nie blinzelt, weil man etwas verpassen könnte. [Philipp Portmann]