LONDON. Olivia Colmann, spiet in THE FAVOURITE Queen Anne auf einzigartige Weise. Wir treffen sie zum grossen Interview, in dem sie über ihr Privileg diese Rolle zu spielen, Kostüm-Wahnsinn und Oscar-Nominationen spricht.
Olivia Colman, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie zum ersten Mal das Skript zu THE FAVOURITE gelesen haben? Ich habe es sofort geliebt, denn es hat mich gepackt Ich habe für Skripts, die ich mag immer ein gewisses Bauchgefühl, welches mich berät. Es war absolut ein Traum diese Rolle spielen zu dürfen. So viele Emotionen in einem Charakter in einem Film. Ich war extrem glücklich die Rolle erhalten zu haben.
Mit Regisseur Yorgos Lanthimos haben Sie bereits bei LOBSTER zusammengearbeitet. Wie war die Zusammenarbeit mit einem nun völlig anderen Projekt? Es ist die Freude, etwas anderes zu erleben. Deshalb liebe ich auch meinen Job. Ich liebe es Schauspielerin zu sein und verschiedene Dinge zu tun und auszuprobieren. Ich habe noch nie jemanden wie Queen Anne gespielt und es ist wirklich komplett anders als meine Rolle in LOBSTER. Es ist wirklich aufregend.
Es gab bereits viele Interpretationen von Queen Anne, doch Ihre scheint komplett anders zu sein, ist das so? Ja, weil weniger referenziert wird und mehr moderne Ausdrücke verwendet werden. Es hat viel Sex, etwas das in periodischen Dramen vermieden wird, aus gegeben Gründen (schmunzelt). Dieser Aspekt macht alles anders. Der Film ist viel dreckiger und lustiger. Man kann ihn besser geniessen. Es ist als wäre es ein frisch erfundenes periodisches Drama.
Freuen Sie sich über all die Kostüme, Perücken etc. die mit diesen periodischen Dramen kommen? Ich habe vorab gar nicht so viel darüber nachgedacht. Erst während des Filmens dachte ich zeitweise darüber nach. Gerade weil wir so viele Anproben hatten und wir eine grosse Gruppe waren, fühlten alle sich sehr unterstützt, damit sie ihr bestes geben konnten. Sandy Powell unsere Kostümdesigner musste mit einem viel kleineren Budget auskommen, als viele andere in ihrem Business. Jedoch ist sie einfach brillant. Sie sagte sich, ich mache das Ganze einfach unglaublich mit viel weniger Geld. Ihre Kleider anzuziehen war deshalb toll. Es half einem der Charakter zu werden, der man sein sollte. Das Gleiche musste auch Nadia Stacey, unsere Make-Up-Designerin, tun. Mit unglaublich wenig Make-Up hat sie uns alle transformiert zu den Charakteren im Film. Es war alles so wundervoll. Ich beginne abzuschweifen (schmunzelt). Alles in allem gesagt, ist es schön mit all diesen Dingen arbeiten zu können. Es macht tatsächlich einen Unterschied und hilft uns, als Schauspieler.
Sie haben bereits etliche Auszeichnungen. Werden Sie auch auf die Oscar-Nominierungen angesprochen? Ja, aber ich fühle mich nicht wohl. Ich weiss nie wirklich was sagen. Wieso sollte man sich freuen, wenn man ja eh noch nicht weiss wie es aussehen wird? Unabhängig davon liebe ich meinen Job und das ist eine Tatsache. Der Film wird immer da sein, so dass die Zuschauer in sehen können.
Wie war die Zusammenarbeit mit Rachel Weisz und Emma Stone? Sie sind so toll. Es gibt keine besseren Frauen, mit denen man zusammenarbeiten kann. Wir brachten uns gegenseitig immer zum Lachen. Wir hatten einfach eine tolle Zeit. In der Zeit des Fernsehens, hat Queen Anne zwei heisse Frauen bei sich. Das geschieht auch nicht jeden Tag (lacht). Es ist unglaublich, was Macht tun kann. Es war einfach grossartig mit ihnen. Wir werden demnächst zusammen zu Mittagessen und uns gegenseitig auf den neusten Stand bringen. Ich kann es kaum erwarten sie zu sehen. An Tagen wie diesen machen wir viel Presse, die teils anstrengend ist. Doch ich weiss, ich sehe alle wieder und das macht das Ganze gerade viel erträglicher. Wir sind drei Freunde, die diese Pressetour zusammen machen.
Spielt dieser Film für Sie eher über Macht, Liebe oder gar über beides? Es ist alles davon. Das ist einer der Gründe, weshalb der Film so toll ist. Es ist schwer ihn zu kategorisieren, denn er hat alles drin. Freude, Trauer, Dreck, Intrigen, einfach alles eben.
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