Nocturnal Animals

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Drama

Interview Amy Adams & Jake Gyllenhaal

Interview: Raya Abirached

Jake Gyllenhaal: «Amys Gesicht macht diesen Film spannend»

VENEDIG. Ein selbst geschriebenes Lied, ein erfundenes Gedicht oder gar ein Buch hört und liest man heute nur zu gern. Doch als Susan Morrow in NOCTURNAL ANIMALS ein Script ihres Ex-Mannes erhält, beginnt ihre persönliche Hölle, denn das Paar ist schon lange nicht mehr gut aufeinander zu sprechen. Ganz anders als Darstellerin Amy Adams, welche mit ihrem Co-Darsteller Jake Gyllenhaal hervorragend auskam, wie die beiden Schauspieler uns im Interview verrieten.

Amy Adams, Nocturnal Animals befasst sich sehr stark mit Gefühlen. War das ein Grund, weshalb Sie die Rolle angenommen haben? Amy Adams: Genau. Die starke Vertrautheit, die Intimität, die das Script durchzieht hat mich sofort gefesselt. Die Rolle schien mir eine Herausforderung zu sein, die viel Spass mit sich bringt. In gewisser Weise geschieht schliesslich alles nur ins Susans Kopf.

In Susans oder eher Regisseur Tom Fords Kopf? Jake Gyllenhaal: Der Film wiederspiegelt nicht nur Susans Sicht, sondern auch Toms Selbstreflektion. Er lässt den Zuschauer durch Susans Augen seine Sicht auf das Leben sehen. Seinen Sinn für Liebe, Reue und Loyalität. Wenn ihr mich fragt, genau diese persönliche Sichtweise eines Filmemachers macht einen Film so spannend. Und Amys Gesicht natürlich.

Ein schönes Kompliment. Haben Sie sich mit allen am Set so gut verstanden? Amy Adams: Ich verbachte leider mit niemandem besonders viel Zeit am Set. Die längste Drehzeit hatte ich noch mit Jake und das waren gerade mal drei Tage. Ich war sehr viel für mich und mit mir alleine. Aber dafür lief es in diesen drei Tage mit Jake hervorragend. Wir haben binnen kürzester Zeit zusammen harmoniert, was ein grosses Glück ist. Es gibt Schauspieler, die benötigen eine Aufwärmphase, um mit ihren Co-Darstellern eine Chemie aufzubauen. Nach diesen drei Tagen war uns zumindest klar, dass wir mehr miteinander drehen müssen. Gott sei Dank sind schon einig Projekte in Sicht.

Die Erfüllung eines grossen Traums für Sie Jake Gyllenhaal? Jake Gyllenhaal: Es war schon immer ein grosser Wunsch von mir mit Amy zu drehen. Da gibt es eine Handvoll Menschen, die ich nicht nur aufgrund ihrer schauspielerischen Leistungen bewundere, sondern auch durch die erstaunlichen Persönlichkeiten, die sie verkörpern durften. Ich wünschte, Amy und ich hätten mehr Drehzeit miteinander gehabt. So hat jedoch jeder sein Päckchen zu tragen und Reue in sich. Wenn sich unsere Zeit hier auf Erde durch Leben und Liebe definiert, dann liegt meine Bestimmung darin mehr Zeit mit Amy Adams zu verbringen (lacht).
Amy Adams: Ich finde drei Tage sind genug. (lacht) Nein, wirklich, Jake ist grossartig.

War es ein Vorteil mit Tom Ford auch einen bekannten Modedesigner an Bord zu haben? Amy Adams: Die Kleidung ist immer sehr hilfreich. Wobei Tom in diesem Bereich unglaublich detailliert vorging. Es fühlte sich an, als würde er mir den Charakter auf eine Art anziehen. Was mir eine grosse Stütze war, um Susans Charakter zu formen und auszufüllen. Ihr Aussehen mit ihrer Kleidung reflektiert ihre zerstörerischen Gefühle. Es fühlte sich nicht echt an, sie selbst trägt ein Kostüm. Und das liebe ich, selbst ihren Lippenstift, der abbröckelt. In Susans gewollter Perfektion ist ihre Verzweiflung versteckt und das ist klar zu sehen.

© kinowetter.ch

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