LOS ANGELES In der Komödie «Vacation» erleben die Griswolds einen höllischen Urlaubstrip. Die beiden Hauptdarsteller Ed Helms und Christina Applegate erklären, dass es wichtig ist, manchmal unter die Gürtellinie zu gehen.
Christina Applegate, Sie sind nicht nur im Film, sondern auch im echten Leben Mutter. Hat Ihnen das mit Ihrer Rolle geholfen? Applegate: Diese Generation von Müttern, die ich kenne, kommt aus den Siebzigern. Sie haben in den 80er und 90er Jahren noch Partys gefeiert. Erst im neuen Jahrhundert haben wir unser Leben auf die Reihe gekriegt und Familien gegründet. Das Leben vorher ist aber immer noch ein Teil von uns. Das fasziniert mich und es war mir wichtig, dass diese andere Seite durch Debbie Griswold im Film repräsentiert wird.
Konnten Sie diese Erfahrungen integrieren? Applegate: Ich wollte, dass Debbie einen starken Charakter hat und nicht einfach die typische Mom auf dem Beifahrersitz ist. Es ist viel interessanter, wenn eine weibliche Figur voller Überraschungen steckt und Geheimnisse hat.
Vacation war zu Beginn als Familienfilm gedacht gewesen, später wurde er als Erwachsenen-Komödie ausgelegt. Gefiel Ihnen das? Applegate: Ich würde nicht sagen, dass ich das Vulgäre bevorzuge, aber für diesen Film hat es sehr gut funktioniert. Wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, gewisse Szenen unter der Gürtellinie anzusetzen, wäre ich vielleicht nicht zufrieden gewesen.
Können Sie uns ein Beispiel geben? Applegate: James, der ältere Sohn, sagt: „Ich will an eine Elite Schule gehen“, während Debbie im Beifahrersitz vor sich hin murmelt: „Scheiss auf diese Schulen!“ Und er dann: „Was hast du gesagt, Mom?“ Und sie: „Nichts, nichts.“ Solche Sachen passieren wirklich. Das sind echte Momente.
Ist Ihnen so etwas auch schon mal rausgerutscht? Applegate: Ich habe eine viereinhalb jährige Tochter. Hinter ihrem Rücken habe ich auch schon geflucht. Nachher habe ich mich natürlich schlecht gefühlt, aber in dem Moment rutschte mir „Du kleines Miststück“ raus.
Helms: Das ist nur menschlich. Nicht jungendfrei zu sein macht uns menschlich.Frauenschwarm Chris Hemsworth hat eine Nebenrolle im Film. Hatte das eine Wirkung auf Sie? Helms: Er ist echt nett. Ich würde nicht mit ihm kämpfen, wenn ich ihn am Strand sehen würde. Er ist wirklich sehr nett und sehr professionell.
Applegate: Ich würde meinen Körper mit einem Badetuch abdecken, wenn er mir am Strand entgegenlaufen würde (lacht).Wir kennen ihn am besten als seriösen Actionhelden. Er scheint aber keine Angst zu haben über sein eigenes Image zu lachen... Applegate: Es ist mehr als das. Er hat viel aus der Figur gemacht, ist sehr witzig und ein richtig guter Schauspieler. Er hat einige der besten Szenen im Film. Ich glaube auch, dass wir ihn von nun an öfters in Komödien sehen werden.
Helms: Ein sehr starker Schauspieler. Ich hoffe auch, dass wir mehr Komödien mit ihm sehen werden.