Die Gärtnerin von Versailles

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Interview Kate Winslet

Interview Alan Rickman

Interview: Raya AbiRached

Alan Rickman: «Wir mischen Realität und Fantasie»

LONDON In seiner zweiten Regiearbeit «A Little Chaos» widmet sich Alan Rickman einer Frau, die in den Gärten von Versailles Erstaunliches leistet. Diese wird von Kate Winslet gespielt. Kinowetter traf die beiden zum Interview.

Kate Winslet, wie war es, Teil der Divergent-Reihe zu sein? Oh, ich habe es geliebt, Teil dieser Filmreihe zu sein. Es war fantastisch, einen Bösewicht zu spielen. Es war eine sehr neue und ungewöhnliche Erfahrung für mich. Die Besetzung war grossartig. Shailene (Woodley) war einfach nur himmlisch. Ich habe die Filme wirklich genossen und meine Kinder ebenso.

Kate Winslet, wie wichtig sind Ihnen abwechslungsreiche Rollen? Für mich ist das wahrscheinlich das wichtigste Kriterium, aber solche Rollen sind nicht leicht zu finden. Mir gefallen verschiedene Figuren, genau darum geht es ja bei der Schauspielerei. Kostüme zu tragen und komplett in der Rolle zu versinken, bereitet mir viel Freude. Die letzten beiden Jahre waren besonders abwechslungsreich für mich. Ich spielte eine Engländerin, einen amerikanischen Bösewicht und eine russisch-israelische Frau im Film «Triple 9». Dann kam «Insurgent», danach eine Australierin und kürzlich eine polnisch-armenische Frau. Ich habe also alles wild durchmischt, das hat wirklich Spass gemacht.

Kate Winslet, welche Schauspielerin ist Ihre persönliche Leinwand-Heldin? Da gibt es wohl mehrere, Judi Dench, Meryl Streep und Susan Sarandon gehören sicher dazu. Ich liebe aber auch Juliette Lewis, von der man meiner Meinung nach viel mehr sehen könnte. Sie ist wunderbar.

Alan Rickman, was motivierte Sie, bei diesem Film die Regie zu übernehmen? Mir ist die menschliche Komponente wichtig, sonst versetzt sich das Publikum emotional nicht in den Film. Dafür muss aber auch der Hintergrund stimmen. Hier betten wir eine moderne Geschichte in einen historischen Kontext ein und beleuchten eine ganz spezielle Seite. In dieser Welt dominieren Männer und die Frauen fügen sich. Irgendwann werden sich die Zuschauer fragen, ob das heute tatsächlich anders ist.

Alan Rickman, dachten Sie bei der Besetzung Ihrer Hauptfigur sofort an Kate Winslet? Ja, auf jeden Fall. Als der Film dann tatsächlich gedreht wurde, hatte Kate auch das richtige Alter.

Alan Rickman, wie sehr begeistern Sie sich für die opulenten Sets und Kostüme? Sie sind bei jedem Film wichtig und müssen passen, ausserdem helfen die Requisiten den Schauspielern und inspirieren ihre Vorstellungskraft. Als Regisseur besteht mein Ziel darin, dass meine Schauspieler selbst an diese Welt glauben. Das gelingt mit einem so talentierten Production Designer wie James Merifield, er zauberte auch mit einem kleinen Budget Erstaunliches. So haben wir in England das Gefühl, uns eigentlich in Frankreich zu befinden, da wir mit französischer Ausstattung arbeiteten. Das ist eine riesige Hilfe für die Schauspieler.

Alan Rickman, wie viel ist in dieser Geschichte Fiktion und was ist historisch korrekt? Wahr ist, dass Versailles gebaut wurde, der zuständige Landschaftsarchitekt Andé Le Nôtre hiess und ein Ballsaal unter freiem Himmel in einem Sumpfgebiet entstand. Eine Einstellung am Ende des Films zeigt, wo sich dieser genau befindet und selbst die Springbrunnen funktionieren heute noch. Le Nôtre war allerdings nicht Mitte 30, sondern 70 Jahre alt und hat auch nie eine Frau angestellt. Zu dieser Zeit hätte dort keine Frau eine Arbeit ausüben dürfen und schon gar nicht als Landschaftsgärtnerin. Das macht Filme aus, wir mischen Realität und Fantasie.

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