Die Addams Family 2

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Animation

Interview: Carmine Carpenito

Charlize Theron: «Ich hatte Mühe damit, mich einzugliedern»

Charlize Theron, der Film dreht sich darum irgendwo hineinzupassen, sogar in der eigenen Familie. Wie haben Sie das gemacht, ohne dabei sich selbst zu verlieren? Ich denke, man geht durch das Leben und da gehört die Entwicklung sich selbst zu finden dazu. Ich kenne keine junge Person, die dies nicht erlebt hat. Was mich betrifft, so war immer genügen Liebe um mich herum. Ich fühlte mich dadurch sicher, um verschiedenes ausprobieren zu können. Oftmals wusste meine Mutter sicher auch, dass es Unsinn war. Anstatt mich zu bemuttern, liess mir jedoch die Freiheit alles zu erkunden. Das Vertrauen, dass ich in sie hatte, gab mir Selbstvertrauen. Welches mir noch heute ermöglicht verschiedene Dinge auszuprobieren und mir die Sicherheit gibt, dass Misserfolg in Ordnung ist. Vielleicht finde ich so einen Teil von mir, der mir besser gefällt. Die Erforschung von sich selbst als Mensch ist wichtig, genauso wie der Raum, um es tun zu können.

Oftmals meint man, später noch genügend Zeit fürs Erschaffen von Erinnerung zu haben. Wie stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Erinnerungen im Jetzt erleben? Wir sind alle ein wenig in der Verrücktheit und der Schnelligkeit unserer Leben gefangen. Einfach wie schnell unser Tag vorüber geht. Dann reflektiert man abends und fragt sich, wann und wo man einen Halt gemacht hat, um etwas richtig in sich aufzunehmen. Sich darüber im Klaren zu sein, ist vermutlich der beste Weg damit umzugehen. Man wird jedoch nicht jeden Tag erfolgreich darin sein. Oftmals kann ich es abends kaum erwarten ins Bett zu gehen und darüber schlafen zu können. Für uns sind es gewisse traditionelle Events durchs Jahr, die wir versuchen einzuhalten. An diesen schaffen wir unsere Erinnerungen, bei welchen ich mir sicher sein kann, dass wir jedes Jahr welche machen können.

In der Addams Familie sind alle Unikate. Wie haben Sie zu Beginn Ihrer Karriere sichergestellt, dass Sie sich selbst treu bleiben und sich nicht veränderten? Für mich begann es schon viel früher, bevor ich hierherkam und Schauspielerin wurde. Ich denke, ich hatte schon mein ganzes Leben lang Mühe irgendwo hinzugehören. Ich hatte eine Familie, die in sich Mühe hatte. Für mich war es also nichts Neues mich in Communitys einzuarbeiten und neue Freunde zu finden. Komischerweise half mir vermutlich die Schwierigkeiten in meiner Familie, so dass ich später im Leben ein wenig die «Es interessiert mich nicht»-Attitude hatte. Ich kannte den Wert die richtigen Leute zu finden, nicht unbedingt viele, aber die Richtigen. Man benötigt etwa nur vier oder fünf Menschen. Es braucht nicht eine Million Menschen. Dieses Selbstvertrauen half mir am meisten. Diese Freunde sind immer noch bei mir und sind inzwischen Familie. Diese Menschen sind seit etwa 30 Jahren bei mir und wurden zu meiner eigenen Community.

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