NEW YORK Das epische Drama «Im Herzen der See» holt Moby Dick aus der Versenkung zurück und katapultiert ihn auf die Kinoleinwand. Superstar Chris Hemsworth verkörpert Offizier Owen Chase, der den berühmt berüchtigten Pottwal um jeden Preis harpunieren will. Kinowetter traf den 32-jährigen Australier zum Interview.
Chris Hemsworth, was für ein gigantisches Projekt. Das war es. Für mich war es so, als wäre ich zurück in die Vergangenheit katapultiert worden. Vor allem wegen der Kostüme und der Tatsache, dass wir meistens auf Gewässern gedreht haben. Wir waren permanent von wunderschönen Schiffen und unglaublichen Sets umgeben. Man durchlebte quasi das, was die Essex-Besatzung damals erlebt haben muss. Wir waren nass, wütend, hungrig, erschöpft und haben uns unwohl gefühlt (lacht).
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. Hilft das bei der Vorbereitung? Es ist grossartig, sich an Fakten orientieren zu können. Es war ein spannendes Verfahren, Herman Melvilles Buch zu lesen, dabei auf Einzelheiten zu achten und Ideen zu sammeln. Es gibt auch Tagebucheinträge von ihm, in denen seine Meinungen zu Gott und die Welt geschrieben steht. Es ist unterstützend, wenn man weiss, wie es gewesen sein muss. Man darf in einem solchen Fall die Wahrheit weder schätzen noch vermuten, sondern muss dem Ursprung der Geschichte gerecht werden. Und das, obwohl man letzten Endes trotzdem immer noch etwas Eigenes aus dem Hut zaubern sowie die Geschehnisse ausschmücken muss.
Zum Abschluss würde uns interessieren, wie fasziniert Sie von Walen sind? Sehr! Es sind die wohl bezauberndsten und majestätischen Lebewesen, die existieren. Deshalb war ich am Anfang der Produktion auch ein wenig besorgt. Ich wollte auf keinen Fall, dass der potenzielle Kinogänger die Botschaft des Films falsch interpretiert und glaubt, dass er den Walfang befürwortet. Es ist eine brutale Epoche unserer Geschichte, die sich nicht leugnen lässt. Der Wal hat das Recht, sich zu wehren. Und das tut er. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass es sich bei Moby Dick um den wahren Helden handelt. Man denkt zuerst, dass er der Bösewicht ist, doch dem ist alles andere als so. Sein Handeln öffnet der Besatzung das Tor zur Seele.
