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Robbie Amell, Ihren Film als verrückte Achterbahnfahrt zu deklarieren wäre noch eine Untertreibung, würden Sie dem zu stimmen? Oh, auf jeden Fall. Wenn man den ersten Film gesehen hat, weiss man wie verrückt das Franchise ist. Die Fortsetzung KILLER QUEEN ist einfach noch grösser, verrückter und viel mehr Spass.

Aus Ihrer Sicht was macht die Fortsetzung KILLER QUEEN besser als der erste Film? Wir hatten etwas mehr Geld als beim Ersten. Geld hilft immer, wenn man grosse, verrückte Stunts machen will. Viele von uns lernten ihre Charaktere noch ein wenig besser kennen. Der erste Film ist komisch und der Ton ändert sich so drastisch von der ersten Hälfte zur zweiten. Beim zweiten wussten wir von Anfang an, was wir wollten und wie der Ton und die Energie sein sollte. McG, der sowohl beim ersten als auch beim zweiten Film Regie führte, ist brillant. Er hat ein solch tolles Arbeitsklima generiert, wo sich alle sicher fühlten. So konnte man neue Dinge ausprobieren und ein wenig verrückt sein. Es ist ein Film, bei dem man diesen gewissen Grad an Verrücktheit haben muss. Ich denke, schlussendlich hatten einfach alle ein wenig mehr Selbstvertrauen und Zuversicht beim zweiten Film.

Die Horror-Komödie besitzt von beidem etwas. Dennoch dreht es sich ebenfalls um Cole und seine Probleme, wie seine Eltern, die ihm nicht glauben, stimmen Sie dem zu? Ja, das ist so. Judah Lewis, welcher Cole spielt, ist ein toller Schauspieler und trägt diesen Film wirklich. Er erdet den Film mit so viel Herz und Emotionen. Man fühlt richtig mit ihm, was er durchmacht und dass ihm niemand glaubt. Dann nimmt der Film einem auf eine weiter wilde Fahrt mit. Das Publikum geht mit Cole zusammen auf diese Reise und erlebt alles, wie er es erlebt. Judah hat einen unglaublichen Job gemacht. Für einen Film, der so komisch ist, konnte er das Publikum wirklich in den Film holen und erreichen, dass sie fühlen, was er erlebt. Er gibt ihm einfach diese Nuance, dass man für ihn da sein will.

Hatten Sie je das Problem, dass Freunde oder Familie Ihnen nicht glaubten, dass Sie wirklich Schauspieler werden wollten, sondern dass es nur eine Teenager-Fantasie ist? Ich hatte eine leicht verrückte Karriere. Ich habe als Kind im Werbe- und Printbereich gearbeitet. Ich spielte Hockey als ich aufwuchs und war dementsprechend bei diesen Werbungen noch sehr jung. Meine Eltern haben das arrangiert, eigentlich nur um ein wenig Geld für das College auf die Seite zu legen. Lange spielte ich sieben Tage die Woche Hockey und hatte für nichts Anderes Zeit. Im Sommer als ich in der 11. Klasse war, rief mich meine Agentin an. Mit ihr hatte ich bis dahin seit Jahren nicht mehr gesprochen. Sie sagte mir, ich hätte am Montag darauf ein Vorsprechen für den Film IM DUTZEND BILLIGER 2. Es würde in Toronto gedreht und es spielten unter anderem Eugene Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt und Hilary Duff mit. Grosse Schauspieler und ein grosser Film. Ich ging hin und sprach vor. Ich dachte, es lief einigermassen okay. Dann rief mich meine Agentin an und meinte zu mir, sie hoffe, ich hätte keinen Sommerjob, denn ich hätte die Rolle erhalten.

Wie ging es für Sie nach diesem Film weiter? Schlussendlich hörte ich mit dem Hockey auf und verfolgte das Schauspielern. Hockey ist hier in Kanada sehr konkurrenzhaft. Man weiss oft schon mit 12 oder 13 Jahren, ob man einen vernünftigen Weg bis in die Profiliga NLA hat oder nicht. Der Weg ist nicht unbedingt einfach, aber zumindest ist er möglich. Ich wurde mit 12 Jahren nicht eingezogen von den Profiligen, einige meiner Kumpels hingegen schon. Ich spielte einfach weiter und hatte meinen Spass. Ich spiele noch heute ab und zu Hockey. Damals sah ich den Film als eine Möglichkeit etwas Neues zu versuchen. Ich besuchte sogar einige Schauspielklassen. Dann hatte ich das Glück eine Rolle in der Serie namens LIFE WITH DEREK zu ergattern, welche hier in Kanada gedreht wurde. Durch meine Schauspielklassen lernte ich schon einiges, doch an einem echten Set lernt man intensiver. Man lernt so vieles im Praktischen, wie etwas richtig, falsch oder schlecht aussieht. Man lernt ebenfalls enorm von den Menschen, mit denen man arbeitet.

Das war demnach der Start Ihrer Karriere, oder wie? Ich hatte schlussendlich einfach irgendwie Glück und konnte immer weiter machen. Ich zog nach Los Angeles und dachte, es wäre nichts weiter dabei, sollte es nicht klappen. Ich könnte dann einfach zurück nach Kanada und wieder in die Schule. Glücklicherweise hat es bisher sehr gut funktioniert und ich musste noch nicht wieder an die Schule zurück (lacht).

Dann würden Sie sagen, dass Hockey Ihr erster Kindheitstraum war? Es ist interessant. Ich wuchs mit Hockeyspielen auf, spielte es gerne und auch ein wenig wettkampfmässig in Kanada. Ich sah es jedoch nie als Karrieremöglichkeit an. Wahrscheinlich liegt es teils an mir, weil ich ein sehr ausgeglichenes Kind war. Sicherlich träumte ich einmal als ich noch ganz klein war, davon ein Hockeyspieler zu sein. Ich weiss nicht, ob es daran lag, dass ich nicht glaubte in der NLA spielen zu können oder was es war. Es fühlte sich jedoch nicht so an, als würden meine Träume zerstört werden, als ich es nicht so weit schaffte (schmunzelt). Ich liebte es zu spielen, während ich aufwuchs und wir reisten ebenfalls sehr viel. Wir waren in Schweden, Finnland und Norwegen und spielten ebenfalls überall in Kanada und teils in Amerika. Durchs Hockeyspielen haben ich Lebensfreunde gewonnen. Sobald ich jedoch meinen ersten Film gedreht hatte, wusste ich, dass ist es, was ich machen möchte. Das ist für mich. Ich kann mir nicht vorstellen, je etwas anderes zu machen.

Cole hatte so seine Probleme mit der High School, wie sieht es mit Ihnen aus? Ich hasste die Hausaufgaben, aber ich liebte es in die Schule zu gehen und meine Freunde zu sehen. Ich war kein Streber, mehr der Typ, der gerade das Minimum machte, um durch zu kommen. Es lag nicht daran, dass meine Noten schlecht waren. Ich wollte einfach keinen Aufwand reinstecken (schmunzelt). Ich machte einfach gerade das Nötigste. Zudem gab es Dinge, in denen ich gut war und Dinge, die mir nicht lagen. Mathematik war für mich beispielsweise immer eher einfach. Alles in allem genoss ich meine Grundschul- und High School-Erfahrung. Grundsätzlich hätte es mir gefallen ans College gehen zu können. Doch hätte ich nach meinem ersten Film vier Jahre warten müssen, wüsste ich nicht, ob ich im Anschluss dieselben Möglichkeiten gehabt hätte. Los Angeles war in diesem Sinne mein College und die Erfahrung alleine zu leben. Zusammengefasst die High School war lustig, aber ich möchte nicht wirklich zurück (lacht).

Ist es für Sie nicht komisch der Einzige im Film zu sein, der meistens kein T-Shirt trägt? Im ersten Film wurde es so implementiert, dass es als Witz gedacht war. Im zweiten Film gibt es ein Flashback von mir bei der Arbeit im Restaurant, wo ich eigentlich meine Dienstuniform tragen sollte. Ich ging dann zum Regisseur MG und sagte zu ihm: «Hei, es ist der zweite Film, ich denke, wir haben es uns verdient und deshalb sollte ich in dieser Szene mit freiem Oberkörper arbeiten.» Er antwortete mir nur mit «Na klar, solltest du das». Also nahmen wir das Namensschild und klebten es direkt auf meine Haut. Gleichzeitig trug ich noch ein Haarnetz auf dem Kopf. Wir dachten uns, wer interessiert es schon, ob ich ein Haarnetzt trage, wenn ich sowieso schon Oberkörperfrei herumlaufe (lacht). Dies sind die Dinge, wo ich denke, dass wir im zweiten Film noch mehr in den humoristischen Bereich eintauchen konnten.

Das bedeutet Sie durften auch improvisieren und Inputs geben? Die Arbeit mit dem Regisseur und den Produzenten war toll. Sie haben uns wirklich unterstützt. Sie sind zuvorkommend was unsere Ideen anging und fanden sie oft passend. Der Vorteil für mich bei dieser Szene war, ich konnte einfach in Jeans und Boots und sonst nichts zur Arbeit. Der Mist daran war, es fror unglaublich draussen, während wir drehten (lacht). Klar, es war in Los Angeles und in der Wüste, dennoch war es bereits November und da wird es nun einmal kalt, sobald es Abend wird. Alle liefen also in ihren Jumpsuits und Jacken herum, nur Bella und ich hatten keine Kleider an. Wir mussten uns durchbeissen, die Arbeit macht dennoch viel Spass.

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