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Interview Robert De Niro, Al Pacino

Interview: Mark Kazmarcez

Al Pacino: «Scorsese sieht das Leben im Alter durch eine andere Linse»

NEW YORK. Regisseur Martin Scorsese besetzt sein BioPic über Mafioso Frank Sheeran und den Gewerkschaftsboss Jimmy Hoffa mit Robert De Niro und Al Pacino. In unserem Interview erzählen die Beiden Schauspiellegenden vom Älter werden, der Weiterentwicklung Scorseses und das gute Werke ihre Zeit brauchen.

Al Pacino, Sie arbeiten erstmals mit Martin Scorsese zusammen. Wie kam es, dass es nach so langer Zeit jetzt klappte? Al Pacino: Das ist einfach so in unserer Welt. Ich hatte schon ein paar Mal Werke von ihm vor mir auf dem Tisch und dann klappte es doch nicht. Einmal begannen wir zusammen an der Biografie von Modigliani, das ist jedoch schon gute 20 Jahre her. Über die Jahre hinweg haben wir immer wieder einmal zusammen gesprochen. Dieser Film hat ebenfalls viel länger gedauert, als wir beim ersten Gespräch gedacht haben. Es braucht einfach alles seine Zeit.

Robert De Niro, Sie sind im Film als junger und als älterer Frank Sheeran zu sehen. Wie geht es Ihnen, wenn Sie sich selbst beim Älter werden zu schauen können? Robert De Niro: Das ist das Leben (schmunzelt). Mir gefiel die Idee so etwas zu machen. Das Ganze war bereits so im Roman geschrieben, dass Frank im Alter zurückblickt und beschreibt, was er als junger Mann getan hatte. Sie hätten für all die Beichten einen Priester nehmen können, doch sie hielten sich an die Dinge, die Charles Brandt in seinem Buch „I Heard You Paint Houses“ geschrieben hat.

Was denken Sie, will uns Autor Charles Brandt damit sagen? Robert De Niro: All diese Dinge, das Älter werden etc, sind Ereignisse, die alle durchmachen und am Ende des Tages sind wir alle gleich und sitzen am selben Ort. Der Moment, wenn Frank bittet die Türe offen zu lassen, ist als wolle er die Türe zur Aussenwelt offen lassen.

Wie ist es für Sie beide, haben Sie auch das Gefühl das Leben fliegt manchmal zu schnell an einem vorbei? Robert De Niro: Al geht im Anschluss in ein Altersheim (lacht).
Al Pacino: Stimmt, gleich die Strasse hinunter ist ein kleiner Ort für mich (lacht). Doch es ist wirklich so, es sind Veränderungen da. Die sind auch interessant. Man sieht es dem Werk von Martin Scorsese an.

An was machen Sie das fest? Al Pacino: Martin Scorsese hat ja bereits zuvor Filme, die in dieser Zeit spielen, gedreht. Die Ära war für ihn also nicht neu, auch wenn er zwischenzeitlich andere besucht hat. Er sagt es sogar selbst, er sehe das Leben im Alter durch eine andere Linse. Genau das spürt man nun ebenfalls in seinem Film. Es ist eine Erweiterung seiner Entwicklung und seinen persönlichen Veränderungen. Da macht diesen Film für mich so anders, als seine früheren Werke.

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