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Rebecca Ferguson: «Ich will nicht zur nächsten Sigourney Weaver werden»

LONDON. Gibt es anderes Leben im Weltall? Dieser Frage geht ein sechsköpfiges Team auf der Internationalen Raumstation nach. Geleitet wird die Forschung von der schwedischen Schauspielerin Rebecca Ferguson, die als Dr. Miranda North im Weltall einen kühlen Kopf bewahren muss. Im Interview mit Kinowetter verglich sie ihre Rolle mit ihren früheren Filmen, sprach über Schwierigkeiten am Set und schwärmte über ihre Schauspielerkollegen.

Rebecca, der Film spielt in einem Raumschiff und somit in der Schwerelosigkeit. War das eine knifflige Aufgabe? Es hatte viel mit Körperbewusstsein zu tun. Interessant war, seinen eigenen Charakter zu formen und dessen Bewegungen zu entwickeln. Immerhin bewegst Du dich nicht gleich wie ich, also würden wir auch nicht auf die gleiche Art in der Schwerelosigkeit schweben. Jake Gyllenhaals Charakter lebt schon so lange auf der Internationale Raumstation, dass er eins mit ihr wurde. Er kennt jede Ecke des Raumschiffes wie ein Chefkoch seine Küche. Mein Charakter hingegen ist neu an Bord, weshalb sie noch nicht wirklich ihren eigenen Wohlfühlbereich für sich gefunden hat.

Viel Platz um sich zu Bewegen gab es aber nicht oder? Im Film wirkt alles sehr nahe... Beim Filmschauen scheint das natürlich so. Beim Filmdrehen war es allerdings etwas anders. Der Kameramann arbeitet mit verschiedenen Linsen und hat daher immer noch einen gewissen Abstand zu den Schauspielern. Was aber schockierend war, ist die Geschlossenheit der Kapsel und die damit verbundene klaustrophobische Atmosphäre. Die ich aber während dem Dreh nie wirklich gefühlt habe. Und ich leider immerhin selber unter Platzangst.

Woran denken Sie, lag das? Das Set wurde von Experten gebaut. Alles war echt, jeder Knopf und jedes Kabel. Und trotzdem war noch genug Platz vorhanden, um sich zu bewegen und lange Aufnahmen zu machen. Dazu drehte sich das Set, es gab also weder ein Oben noch ein Unten. So hat es sich auf eine Weise frei angefühlt, auch wenn alles eigentlich eng und klein war.

Was unterscheidet den Film von anderen Horror-Thrillern? In anderen Filmen wie dem Klassiker "Alien" kam die Kreatur von selbst an Bord. Hingegen wird in LIFE etwas aus seinem natürlich Umfeld gerissen, um es im Namen der Wissenschaft ins Raumschiff zu nehmen. Sicherlich ist der Gedanke romantisch und fantastisch, aber wie weit soll und darf man gehen? Die Crew testet das Wesen, belästigen es, versuchen sein Limit heraus zu finden… Und es beginnt darauf zu reagieren, auf dieselbe Art und Weise wie wir es behandelt haben. Meiner Meinung nach, ist das ein wunderschöner Vergleich, wie wir gegenseitig im echten Leben miteinander umgehen .

Wie war die Arbeit mit Ihren Filmkollegen? Alle sind unglaublich professionelle Schauspieler. Jake ist exquisit in seiner Wahl der charakterlichen Handlungen. Dann ist da Ryan Reynolds mit seinem Humor, der uns viel zum Lachen brachte. Gleichzeitig besitzt er aber auch eine gefestigte Wandelbarkeit. Beide sind grossartige Helden. Jeder der Crew war sensationell gut und musste es auch sein, nur so konnte der Film wirklich funktionieren. Selbst der Kameramann, die Tonverantwortlichen, der Regisseur…

Wieder schlüpfen Sie in eine völlig andere Rolle im Vergleich zu THE GIRL ON THE TRAIN oder MISSION: IMPOSSIBLE. Ist es toll so unterschiedliche Charaktere ausfüllen zu können? Ja, ich liebe es! Als mir die Rolle angeboten wurde, war ich zunächst etwas unsicher und voller Frage: Was werden wir den Zuschauer geben können? Was kann ich von mir zeigen, was man zuvor von mir so noch nicht gesehen hat? Und vor allem wie werde ich nicht zur nächsten Sigourney Weaver (ALIEN)? Denn niemand wird die neue Weaver werden können. Aber etwas wie Mikrobiologie zu studieren, dass ich sonst nicht machen würde, war einfach toll. Mit Anderen darüber zu diskutieren, etwas hoch ins Weltall zu senden, ist nichts was ich an einem normalen Nachmittag machen würde (lacht).

© kinowetter.ch

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